SIMAP: Unterschied zwischen den Versionen

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'''SIMAP''' ist ein Projekt der TU München, welches der Erstellung einer Datenbank dient, in der die Ähnlichkeiten zwischen Proteinsequenzen gespeichert werden.
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'''SIMAP''' ('''Si'''milarity '''Ma'''trix of '''P'''roteins) ist ein Projekt der TU München, welches der Erstellung einer Datenbank dient, in der die Ähnlichkeiten zwischen Proteinsequenzen gespeichert werden.
  
 
== Projektbeschreibung ==
 
== Projektbeschreibung ==
So beschreibt sich das Projekt selbst:
 
  
Was ist SIMAP:
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Bisher sind mehrere Millionen verschiedene Proteinsequenzen bekannt - zuviel um jedes Protein einzeln eingehend zu untersuchen. Glücklicherweise haben Proteine, die sich ähneln, meist auch ähnliche Eigenschaften und Funktionen. Deshalb überträgt man experimentelle Erkenntnisse, die für ein bestimmtes Protein gewonnen wurden, auch auf dessen Verwandte.
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SIMAP ist eine Datenbank, in der die Ähnlichkeiten aller derzeit bekannten Proteinsequenzen untereinander sowie deren Domänen gespeichert sind. Man kann sich das als Matrix vorstellen, die quadratisch ist bei einer Kantenlänge von ca. 4 Mio Proteinsequenzen die wir momentan speichern. Der Inhalt der Matrix ist symmetrisch, das heißt wenn Protein 1 dem Protein 2 ähnlich ist, dann ist es umgekehrt genauso. SIMAP ist weltweit das einzige derartige Projekt, bei dem wirklich alle Proteine einbezogen werden. Das "Konkurrenzprojekt" clustr am European Bioinformatics Institute beschränkt sich derzeit auf ca. 1/5 unserer Datenmenge.</blockquote>
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Die Ähnlichkeit von Proteinen wird nicht nur für die Funktionsvorhersage von Proteinen genutzt, sondern auch für viele weitere Methoden der Bioinformatik. Die Ähnlichkeiten nicht jedes Mal neu berechnen zu müssen, würde eine erhebliche Zeitersparnis bedeuten.
Wem nutzt SIMAP?
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Jedoch fehlte bisher ein komplettes Verzeichnis aller Proteine und ihrer Ähnlichkeiten untereinander. Das bisher größte Verzeichnis dieser Art, das Projekt clustr am European Bioinformatics Institute, umfasst derzeit ca. 800.000 von ca. 4 Millionen bekannten Proteinen.
Proteinähnlichkeiten geben Hinweise auf die Verwandschaftsverhältnisse zwischen Proteinen. Verwandte Proteine haben oft gleiche oder ähnliche Eigenschaften und Funktionen im Organismus, da sie sich im Lauf der Evolution nur langsam verändern. Da man derzeit viel mehr Proteinsequenzen kennt als man eingehend in Labors untersuchen kann, werden die experimentellen Erkenntnisse über ein Protein auch auf dessen Verwandte übertragen. Ein gutes Beispiel dafür ist die intensive Untersuchung von Mausgenen und -proteinen, deren Ergebnisse oft auch für den Menschen gültig sind.
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Proteindomänen sind die strukturellen Bausteine der Proteine und verantwortlich für die Aktivitäten eines bestimmten Domains. So ermöglichen sie z.B. die Bindung kleiner Moleküle, katalytische Reaktionen oder die Zusammenlagerung von Proteinen zu groß:en Komplexen. Das Wissen über Proteindomänen ist in großen Repositorien gespeichert, vor allem in den InterPro-Datenbanken. Die Vorhersage von Proteindomänen in neu sequenzierten Proteinen beruht auf diesen Datenbanken und ermöglicht eine automatische funktionelle Annotation dieser Proteine. Daher berechnen wir die Proteindomänen mit Hilfe der InterPro-Datenbanken für alle Proteine in SIMAP. Somit stellen wir das weltweit umfangreichste System für die Funktionsvorhersage von Proteinen bereit.
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SIMAP erstellt dagegen ein Verzeichnis ''aller'' bekannten Proteine und stellt es Forschung und Lehre vollständig kostenlos zur Verfügung. Man kann sich das Projekt als eine Matrix mit ca. 4 Millionen Spalten und ebenso vielen Zeilen vorstellen. Der Inhalt der Matrix ist symmetrisch, d. h. ist Protein 1 dem Protein 2 ähnlich, so ist auch Protein 2 dem Protein 1 ähnlich.
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Methoden in der Bioinformatik, die auf Proteinähnlichkeiten basieren. Unsere Proteinähnlichkeitsdatenbank stellt all diesen Methoden die vorberechneten Ähnlichkeiten aller bekannten Proteine zur Verfügung. Dadurch eröffnen sich neuartige Möglichkeiten, denn bislang würden die Ähnlichkeiten immer und immer wieder neu berechnet. SIMAP wird regelmäßig aktualisiert und muss nur neu hinzukommende Sequenzen in die Matrix integrieren (sogenannte inkrementelle updates). SIMAP ist für Forschung und Lehre vollständig kostenlos verfügbar.</blockquote>
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BoincSIMAP:
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Ständig werden neue Proteine entdeckt und auch die Modelle werden ständig erweitert und aktualisiert. Das Verzeichnis aktuell zu halten, erfordert deshalb einen enormen Rechenaufwand, dem die vorhandenen Hochleistungsrechner der TU München nicht gewachsen sind. Deshalb wird auf [[Distributed Computing]] gesetzt.
<blockquote style="font-style: italic">Da der Berechnungsaufwand für eine solche Matrix quadratisch mit der Größe der Matrix steigt, sind unsere internen Resourcen (gridengine-cluster unter Linux) schon lange nicht mehr ausreichend. Daher haben wir eine boinc-Applikation implementiert, die auf den Quellen von FASTA aufbaut, eines heuristischen Programms zur Sequenzähnlichkeitssuche.
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Der Berechnungsaufwand für die Proteindomänen ist von vergleichbarer Komplexität, denn er ist sowohl von der Anzahl der Proteinsequenzen in SIMAP als auch von der Anzahl der Domänenmodelle in den InterPro-Datenbanken abhängig. Da sowohl die Anzahl der Proteine ständig wächst als auch die Domänenmodelle immer wieder erweitert und aktualisiert werden, ist der Rechenaufwand für uns nur mit Hilfe eines BOINC-Projektes zu bewältigen.
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Betrieben wird SIMAP als Gemeinschaftsprojekt des GSF-Forschungszentrums für Gesundheit und Umwelt in Neuherberg bei München und der Technischen Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan. Ansprechpartner ist Thomas Rattei vom Lehrstuhl für Genomorientierte Bioinformatik.<ref>[http://boinc.bio.wzw.tum.de/boincsimap/project.php Über das SIMAP Projekt]</ref>
Die boincsimap-Applikationen sind derzeit Minimal-Programme ohne Screensaver-Grafik etc., da wir erstmal Wert auf die reine Funktionalität gelegt haben.</blockquote>
 
  
Wer betreibt SIMAP?
 
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SIMAP ist ein Gemeinschaftsprojekt des GSF-Forschungszentrums für Gesundheit und Umwelt in Neuherberg bei München und der Technischen Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan. Ansprechpartner ist Thomas Rattei vom Lehrstuhl für Genomorientierte Bioinformatik.
 
</blockquote>
 
''[http://boinc.bio.wzw.tum.de/boincsimap/project.php Copyright © 2007 Genome Oriented Bioinformatics - TU Munich]''
 
  
 
== Erfolge des Projekts ==
 
== Erfolge des Projekts ==
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Dank des grossen Interesses der internationalen Cruncher-Gemeinschaft konnten die Datenbestände des Projekts bereits abgearbeitet werden.
 
Dank des grossen Interesses der internationalen Cruncher-Gemeinschaft konnten die Datenbestände des Projekts bereits abgearbeitet werden.
 
Inzwischen werden meist nur noch zu Beginn jeden Monats neue Proteinsequenzen zur Berechnung verteilt werden.
 
Inzwischen werden meist nur noch zu Beginn jeden Monats neue Proteinsequenzen zur Berechnung verteilt werden.
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== Planet 3DNow! ==
 
== Planet 3DNow! ==
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Planet 3DNow! nimmt seit dem 13.06.2006 mit einem eigenen Team an SIMAP teil und erreichte am 11.09.2006 Platz 1.
 
Planet 3DNow! nimmt seit dem 13.06.2006 mit einem eigenen Team an SIMAP teil und erreichte am 11.09.2006 Platz 1.
  
Im Oktober 2007 konnte Planet3Dnow! als erstes Team die "Schallmauer" von 10 Millionen [[Credits]] überschreiten!
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Im Oktober 2007 konnte Planet3Dnow! als erstes Team die "Schallmauer" von 10 Millionen [[Credits]] überschreiten.
  
 
SIMAP wurde für den Februar 2008 zum [[Projekt des Monats]] gewählt. Im Verlauf dieser Aktion wurde die Marke von 25 Millionen Credits erreicht.
 
SIMAP wurde für den Februar 2008 zum [[Projekt des Monats]] gewählt. Im Verlauf dieser Aktion wurde die Marke von 25 Millionen Credits erreicht.
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== Teilnahme ==
 
== Teilnahme ==
  
Um bei boincSIMAP teilzunehmen muss man [[BOINC]] installieren.
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Um an SIMAP teilzunehmen, muss man [[BOINC]] installieren. Eine Installationsanleitung findet sich im Artikel [[Installation von BOINC]].
Mehr zur [[Installation von BOINC]] gibt es hier in der DC-Wiki.
 
  
BoincSIMAP ist auf nahezu allen Computern lauffähig, profitiert allerdings - im Gegensatz zu vielen anderen Projekten - von erweiterten CPU Befehlssätzen wie [[SSE]].
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SIMAP ist auf nahezu allen Computern lauffähig, profitiert allerdings - im Gegensatz zu vielen anderen Projekten - von erweiterten CPU Befehlssätzen wie [[SSE]].
  
Clients sind für Windows, Linux, Macintosh und etliche Unix-Derivate wie etwa Solaris und BSD verfügbar.
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Clients sind für Windows, Linux, Mac und etliche Unix-Derivate wie etwa Solaris und BSD verfügbar.
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Die Datenmenge beim Transfer beträgt einmalig knapp 1,5 MB. Bei jeder [[Work-Unit]] werden ca. 2 MB herunter- und 0,5 MB hochgeladen.
  
Die Datenmenge beim Transfer beträgt einmalig <1,5 MB sowie ~2 (Down)/ 0,5 (Up) MB pro [[Work-Unit]].
 
  
 
== Besonderheiten ==
 
== Besonderheiten ==
  
 
* Das Projekt unterstützt [[Checkpoints]].
 
* Das Projekt unterstützt [[Checkpoints]].
* SIMAP vergibt [[Credits#Fixe Credits|fixen Credits]] mit ~1,5-2fachen des claimed Credit.
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* SIMAP vergibt [[Credits#Fixe Credits|fixe Credits]].
* Es gibt zwei verschieden Anwendungen: SIMAP zum Proteinsequenzenvergleich & HMMER "Hidden Markov Models" (HMMs) für deren Domänen
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* Es gibt zwei verschieden Anwendungen: SIMAP zum Proteinsequenzenvergleich und HMMER (''Hidden Markov Models'') für deren Domänen.
* Das [[Quorum]] beträgt 2. Eine Work-Unit muss also von zwei Rechnern erfolgreich berechnet werden bevor diese Rechner Credits gut geschrieben bekommen.
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* Das [[Quorum]] beträgt 2. Eine Work-Unit muss also von zwei Rechnern erfolgreich berechnet werden, bevor diese Rechner Credits gut geschrieben bekommen.
* Die WU Quota wird vom Projekt dynamisch im Bereich von 10-100 WUs pro Core und Tag gesetzt. Für PCs die schneller Ergebnisse zurückliefern (niedrige average turnaround time) wird diese hochgesetzt.
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* Die WU-Quota wird vom Projekt dynamisch im Bereich von 10-100 WUs pro Core und Tag gesetzt. Für PCs, die schneller Ergebnisse zurückliefern (niedrige average turnaround time) wird diese hochgesetzt.
* Die [[Deadline]] bei diesen Projekt beträgt 7 Tage, später abgegebene Work-Units werden nicht mehr akzeptiert. Die Berechnung muss innerhalb dieser Zeitraums abgeschlossen und das Ergebnis dem Projekt vollständig gemeldet werden.
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* Die [[Deadline]] bei diesem Projekt beträgt 7 Tage, später abgegebene Work-Units werden nicht mehr akzeptiert. Die Berechnung muss innerhalb dieses Zeitraums abgeschlossen und das Ergebnis dem Projekt vollständig gemeldet werden.
* SIMAP profitiert wenig von einer hohen Speicherbandbreite und einem großen CPU-Cache nutzt aber Befehlssatzerweiterungen ([[SSE]], [[SSE2]], [[SSE3]], [[MMX]], [[3DNow!]] etc.).  
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* SIMAP profitiert wenig von einer hohen Speicherbandbreite und einem großen CPU-Cache, nutzt aber Befehlssatzerweiterungen ([[SSE]], [[SSE2]], [[SSE3]], [[MMX]], [[3DNow!]] etc.).
* Für Rechner die kein SSE unterstützen (i386 wie z.B. AMD Athlon Thunderbird) können [http://boinc.bio.wzw.tum.de/boincsimap/appdownloads.php angepasste Anwendungen] manuell installiert werden. Für Linux gibt es einen 64bit-Client, welcher ca. 10-15% schneller ist als der Standard Windows-Client. Auch für andere Sonderfälle gibt es Anwendungen
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* Für Rechner, die kein SSE unterstützen (i386 wie z. B. AMD Athlon Thunderbird), können [http://boinc.bio.wzw.tum.de/boincsimap/appdownloads.php angepasste Anwendungen] manuell installiert werden. Für Linux gibt es einen 64-Bit-Client, welcher ca. 10-15% schneller ist als der Standard-Client für Windows. Auch für andere Sonderfälle gibt es Anwendungen.
* SIMAP ist ein periodisches Projekt, es gibt hauptsächlich am Monatsanfang WUs, deren Menge je nach Umfang des Gendatenupdates schwankt.
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* SIMAP ist ein periodisches Projekt. Es gibt hauptsächlich am Monatsanfang WUs, deren Menge je nach Umfang des Updates des Verzeichnis schwankt.
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* [http://boinc.bio.wzw.tum.de/boincsimap/ boinc.bio.wzw.tum.de/boincsimap/] - Internetpräsenz des Projekts
 
* [http://boinc.bio.wzw.tum.de/boincsimap/ boinc.bio.wzw.tum.de/boincsimap/] - Internetpräsenz des Projekts
 
* [http://boinc.bio.wzw.tum.de/boincsimap/team_display.php?teamid=783 Planet 3DNow! Teamstatistik]
 
* [http://boinc.bio.wzw.tum.de/boincsimap/team_display.php?teamid=783 Planet 3DNow! Teamstatistik]
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== Quellen ==
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Version vom 28. März 2008, 23:16 Uhr

Steckbrief
Kategorie: Biologie & Medizin
Betreiber: TU München (Fachrichtung Bioinformatik)
Nationalität: Deutschland Flag de.png
Start: Dezember 2005
Status: Stabil
Webseite: boinc.bio.wzw.tum.de/boincsimap/
Anmelde-URL: http://boinc.bio.wzw.tum.de/boincsimap/
Clients Logo Windows.gif Logo Linux.gif Logo MacOSX.gif Logo android.png Logo raspberry.png
x86 x x x x x
x86-64 x x x - -
PowerPC/PS3 - x x - -
IA64 - x - - -
Alpha - x - - -
Sparc - x - - x
UltraSparc - x - - x
PA-RISC 32Bit - x - - -
PA-RISC 64Bit - x - - -
Planet 3DNow! Teamstatistik
Platzierung Planet 3DNow!: Ajax-loader.gif
(powered by BOINCstats)

SIMAP (Similarity Matrix of Proteins) ist ein Projekt der TU München, welches der Erstellung einer Datenbank dient, in der die Ähnlichkeiten zwischen Proteinsequenzen gespeichert werden.

Projektbeschreibung

Bisher sind mehrere Millionen verschiedene Proteinsequenzen bekannt - zuviel um jedes Protein einzeln eingehend zu untersuchen. Glücklicherweise haben Proteine, die sich ähneln, meist auch ähnliche Eigenschaften und Funktionen. Deshalb überträgt man experimentelle Erkenntnisse, die für ein bestimmtes Protein gewonnen wurden, auch auf dessen Verwandte.

Die Ähnlichkeit von Proteinen wird nicht nur für die Funktionsvorhersage von Proteinen genutzt, sondern auch für viele weitere Methoden der Bioinformatik. Die Ähnlichkeiten nicht jedes Mal neu berechnen zu müssen, würde eine erhebliche Zeitersparnis bedeuten.

Jedoch fehlte bisher ein komplettes Verzeichnis aller Proteine und ihrer Ähnlichkeiten untereinander. Das bisher größte Verzeichnis dieser Art, das Projekt clustr am European Bioinformatics Institute, umfasst derzeit ca. 800.000 von ca. 4 Millionen bekannten Proteinen.

SIMAP erstellt dagegen ein Verzeichnis aller bekannten Proteine und stellt es Forschung und Lehre vollständig kostenlos zur Verfügung. Man kann sich das Projekt als eine Matrix mit ca. 4 Millionen Spalten und ebenso vielen Zeilen vorstellen. Der Inhalt der Matrix ist symmetrisch, d. h. ist Protein 1 dem Protein 2 ähnlich, so ist auch Protein 2 dem Protein 1 ähnlich.

Ständig werden neue Proteine entdeckt und auch die Modelle werden ständig erweitert und aktualisiert. Das Verzeichnis aktuell zu halten, erfordert deshalb einen enormen Rechenaufwand, dem die vorhandenen Hochleistungsrechner der TU München nicht gewachsen sind. Deshalb wird auf Distributed Computing gesetzt.

Betrieben wird SIMAP als Gemeinschaftsprojekt des GSF-Forschungszentrums für Gesundheit und Umwelt in Neuherberg bei München und der Technischen Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan. Ansprechpartner ist Thomas Rattei vom Lehrstuhl für Genomorientierte Bioinformatik.[1]


Erfolge des Projekts

Dank des grossen Interesses der internationalen Cruncher-Gemeinschaft konnten die Datenbestände des Projekts bereits abgearbeitet werden. Inzwischen werden meist nur noch zu Beginn jeden Monats neue Proteinsequenzen zur Berechnung verteilt werden.


Planet 3DNow!

Planet 3DNow! nimmt seit dem 13.06.2006 mit einem eigenen Team an SIMAP teil und erreichte am 11.09.2006 Platz 1.

Im Oktober 2007 konnte Planet3Dnow! als erstes Team die "Schallmauer" von 10 Millionen Credits überschreiten.

SIMAP wurde für den Februar 2008 zum Projekt des Monats gewählt. Im Verlauf dieser Aktion wurde die Marke von 25 Millionen Credits erreicht.


Teilnahme

Um an SIMAP teilzunehmen, muss man BOINC installieren. Eine Installationsanleitung findet sich im Artikel Installation von BOINC.

SIMAP ist auf nahezu allen Computern lauffähig, profitiert allerdings - im Gegensatz zu vielen anderen Projekten - von erweiterten CPU Befehlssätzen wie SSE.

Clients sind für Windows, Linux, Mac und etliche Unix-Derivate wie etwa Solaris und BSD verfügbar.

Die Datenmenge beim Transfer beträgt einmalig knapp 1,5 MB. Bei jeder Work-Unit werden ca. 2 MB herunter- und 0,5 MB hochgeladen.


Besonderheiten

  • Das Projekt unterstützt Checkpoints.
  • SIMAP vergibt fixe Credits.
  • Es gibt zwei verschieden Anwendungen: SIMAP zum Proteinsequenzenvergleich und HMMER (Hidden Markov Models) für deren Domänen.
  • Das Quorum beträgt 2. Eine Work-Unit muss also von zwei Rechnern erfolgreich berechnet werden, bevor diese Rechner Credits gut geschrieben bekommen.
  • Die WU-Quota wird vom Projekt dynamisch im Bereich von 10-100 WUs pro Core und Tag gesetzt. Für PCs, die schneller Ergebnisse zurückliefern (niedrige average turnaround time) wird diese hochgesetzt.
  • Die Deadline bei diesem Projekt beträgt 7 Tage, später abgegebene Work-Units werden nicht mehr akzeptiert. Die Berechnung muss innerhalb dieses Zeitraums abgeschlossen und das Ergebnis dem Projekt vollständig gemeldet werden.
  • SIMAP profitiert wenig von einer hohen Speicherbandbreite und einem großen CPU-Cache, nutzt aber Befehlssatzerweiterungen (SSE, SSE2, SSE3, MMX, 3DNow! etc.).
  • Für Rechner, die kein SSE unterstützen (i386 wie z. B. AMD Athlon Thunderbird), können angepasste Anwendungen manuell installiert werden. Für Linux gibt es einen 64-Bit-Client, welcher ca. 10-15% schneller ist als der Standard-Client für Windows. Auch für andere Sonderfälle gibt es Anwendungen.
  • SIMAP ist ein periodisches Projekt. Es gibt hauptsächlich am Monatsanfang WUs, deren Menge je nach Umfang des Updates des Verzeichnis schwankt.


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